27.08.02: VfB Stuttgart - OSC Lille 2:0 (0:0)


Geschafft!

Unsere aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft besiegte nach der 0:1 Niederlage in Lille, die Franzosen in einer spannenden Partie mit 2:0.

Der VfB kam in der ersten Halbzeit nur schwer in Tritt. Torchancen blieben deshalb Mangelware, da sich die Franzosen sehr weit in die eigene Hälfte zurückzogen. Dennoch kamen die Franzmänner zu zwei Grosschancen, scheiterten aber an einem glänzend aufgelegten Timo Hildebrand. Bereits in der 15.Minute erzielte Jochen Seitz das 1-0. Dachten alle im Stadion. Lediglich der dänische Blindfisch an der Aussenlinie wedelte mit seinem Fähnchen und hatte ein Abseits gesehen. Das gleiche Spiel kurz vor dem Halbzeitpfiff. Wieder hob die blinde Nuss die Fahne zu Unrecht, als Joannis Amanatidis von Wenzel bedient, den TW umkurvte und zum 1-0 einschoss. Damit ging es mit einem 0-0 in die Kabinen. Zuwenig Druck wurde vor dem gegnerischen Gehäuse entfacht, die letzte Entschlossenheit fehlte einmal mehr.

Nach dem Pausentee eine ganz anders auftretende VfB-Truppe. Es wurde energisch Druck auf den Gegner ausgeübt und die Bemühungen wurden bereits 3 Minuten nach der Halbzeit belohnt. Nach einer Bala-Ecke, köpfte Vio Ganea aufs Tor. Der auf der Linie stehende Verteidiger konnte den Ball nur mit der Hand abwehren und der Schiri musste Elfmeter pfeiffen. Der tapfere Retter auf der Torlinie wurde mit der Roten Karte belohnt und so musste Lille eine ganze Halbzeit mit 10 Mann auskommen. Als schien es das Schicksal besonders hart mit uns zu meinen, schoss Fussballgott Bala den Ball an den Pfosten. Nach der Roten Karte gaben die FR ihre spärlichen Offensivbemühungen ganz auf und wollten mit aller Macht das 0-0 über die Runden bringen. Trainer Felix Magath reagierte und brachte für Hinkel mit Tiffert eine weitere Offensivkraft. Die junge VfB-Truppe gab jetzt erst richtig Gas. Angeführt von einem aufopferungsvoll kämpfenden Balakov rannte die Mannschaft an. Lediglich das erlösende Tor wollte nicht fallen. Auch eine Vielzahl an Standardsituationen wurde nicht zur Führung genutzt. Tolle Sololäufe von Alex Hleb führten ebensowenig zum Erfolg, und so dauerte es bis zur 80.Minute bis die Mannschaft und die 18.000 Zuschauer erlöst wurden. Bala erzielte mit einem Abstauber das wichtige 1-0 für den VfB.

Jetzt drehte der VfB nochmal richtig auf. Angriff auf Angriff rollte auf das FR-Tor. Was sich dann auf den Tribünen abspielte, war sensationell. Ich habe mich sofort an viele tolle Spiele im ausverkauften Neckarstadion zurück erinnert, als der VfB mit südländischer Begeisterung angefeuert wurde. Alle merkten, hier liegt das 2te Tor in der Luft. Und so blieb es wieder Balakov vorbehalten das entscheidende Tor vorzubereiten. Seine Ecke wurde von Bordon verlängert, und am langen Pfosten vom eingewechselten Kevin Kuranyi zum 2-0 vollendet. Der Qualen nicht genug lies der dänische Pfeiffenmann 7 Minute nachspielen. Dann war endlich Schluss und ich war genauso nass geschwitzt, als wenn ich unten selbst gespielt hätte. Mir läuft es zwei Tage nach dem Spiel immer noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich dran denke, was für eine geile Stimmung vorgeherrscht hat. Selbst die Haupttribüne, ansonsten für tauglichen Support wenig zu gebrauchen, stand wie eine Eins hinter der Mannschaft und verabschiedete die Magath-Elf mit der "Welle". So dürfen wir uns also auf weitere internationale Spiele freuen. Heissen wir also Mannschaften aus Spanien, Italien oder England im Neckarstadion willkommen. Ich freue mich schon drauf. Denn vor dem Viertelfinale kann uns sowieso keiner aufhalten. Auch im Hinblick auf unsere finanzielle Knappheit, wäre ein Überstehen der ersten Runden enorm wichtig.

Zum Schluss noch ein paar Zitate nach dem Spiel:

Präsident Manfred Haas:"Balakov hat geackert wie ein Pferd. Und nach seinem vergebenen Elfmeter hat er sich die Hacken abgelaufen"

Timo Hildebrand:" Wir haben alles getan, um dem Verein zu helfen"

Trainer Felix Magath:"18.ooo hervorragende Zuschauer"

Timo Hildebrand:"So eine tolle Stimmung müsste bei unseren Heimspielen immer sein"

Felix Magath:"Ich möchte den Herren Stoiber und Schröder nicht zu nahe treten, aber wenn die Leute Unterhaltung wollen, müssen sie zu uns kommen. Es war eine tolle Atmosphäre"

Zum Schluss nochmal Felix Magath:" Meine Mannschaft hat tolle Moral bewiesen. Ich bin stolz und überglücklich." Dem kann sich der Verfasser des Berichtes nur anschliessen.
Ich bin stolz ein VfB-ler zu sein !!!

elle