Slovan Bratislava – VfB Stuttgart

Das Los für die letzte Qualikationsrunde vor der Gruppenphase der Europa League lautete Slovan Bratislava. Reisetechnisch eines der besseren Lose, sportlich eher ein schwieriges. Dennoch ist ein Weiterkommen eigentlich Pflicht.


Nach längerer Abwägung entschied man sich für das Auto statt Bus, Zug oder Flugzeug. Und auch die Besetzung war länger unklar. Nach Waldi und Simon gesellte sich als letzter Teilnehmer noch Juanito zu mir – dem Fahrer. So ging es am Spieltag um 5 Uhr in Jülich los über Koblenz und Dannstadt war die Reisegruppe um 10 Uhr in Nürnberg komplett. Weiter ging es Richtung Östereich, wo man über Linz, St.Pölten und Wien um 16 Uhr die Grenz-und Hauptstadt der Slowakei erreichte. Vor unserem Hotel Turist standen schon einige deutsche bzw. schwäbische Autos und wie man im Laufe des Tages bemerkte auch einige bekannte Gesichter. Nach einer kurzen Verschnaufspause ging es Richtung Stadion, wo man sich im Biergarten einer Pizzaria nieder ließ. Als man so seine Pizza aß, sah man plötzlich die Gruppe der US mit Thommy, Volle und Co. Und wie oben angesprochen war unser befreundeter Fanclub ebenfalls im Hotel Turist abgestiegen. Die Lage und der Preis waren wohl wirklich treffende Argumente, auch wenn der Luxus natürlich kaum westeuropäischern Standard halten konnte. Zwischendurch noch schnell unsere Karten bei Peter abgeholt, ging es nach einigen kühlen Getränken schon auf ins Stadion.

Die Ostblockschüsseln sehen auch irgendwie alle ähnlich aus und Laufbahnen sind hier auch noch sehr in Mode. Was sich der Verein im Stadionexil aber hierbei gedacht hatte, weiß wohl niemand. Die Fanszenen nur durch einen Pufferblock getrennt, der notdürftig mit einem Bauzaun umgrenzt war. Und auch der Einsatz von Fans der dritten Halbzeit als Ordner ist seit unserem Auswärtsspiel bei Ferencvaros kein Novum. Somit war der Nährboden für Ausschreitungen schon einmal gegeben. Kurz vor der Halbzeit war es dann soweit einige Slowaken brachten den Bauzaun auf ihrer Seite zum Einstürzen und machten sich auf zum Bauzaun auf der Seite der Stuttgarter. Dieser war allerdings zusätzlich am Geländer befestigt und so kam es zu einer Rauferei über und durch den Zaun, einige Sitzschalen wechselten die Seiten und die Ordner taten gar nichts. Erst Minuten später kamen die Hundertschaften, die schon vorm Spiel überall herumstanden, in den Block. Seltsamerweise zuerst in den der Gäste und erst deutlich später in den Block der anstürmenden Slowaken. Schnell kehrte Ruhe ein und der Schiri konnte wieder anpfeifen.

Zurück zum eigentlichen Thema: Neben unserer Autogruppe waren auch noch Alex (via VfB-Bus), Bernd mit seinen Kindern (via Auto) sowie Carsten (via Flugzeug) von unserem Fanclub in Bratislava zugegen und sahen wie wir ein sehr maues Spiel, das wir zwar weitestgehend kontrollierten, aber wenig gute Chancen herausspielten. In der 2.HZ gab es sogar eine Drangphase, in der der Gastgeber eher zum Torerfolg hätte kommen können. Als sich schon alle auf ein torloses Remis eingestellt hatten, passierte es dann doch. Audel setzte sich auf links durch und flankte in den Strafraum, wo Harnik sträflich frei zum 1:0 einköpfen konnte. Wenig später pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. So wurde aus einer schlechten Ausgangsbasis eine zufrieden stellende.

Abends ging es mit Taxis dann in die Bratislaver Altstadt, da einige noch was essen wollten, also erstmal in eines der Terrassenlokale, einige Speisen & Getränke später machte man sich dann auf die Suche nach einem Club oder Pub. Beim ersten Versuch traf man einen leeren und ziemlich teuren Club an. Etwas lustiger wurde es im Piccolo Night Club, der eher auf den schmalen Geldbeutel ausgelegt ist und dessen Gästen man das auch vereinzelt ansah. Zur Erheiterung freundete sich Waldi mit einem Einheimischen an und auch die Musicbox wußte zur Ablenkung beizutragen. Aus der Erheiterung wurde irgendwann aber eher Ekel und so ging es weiter. Wenige 100 Meter weiter fand man den Piccolo Night Club II, verwirrt wollte man auch den begutachten und fand bei gleichen Preisen ein etwas gehobeneres Publikum. Hier fand wiederum ein Östereicher in Lederhosen Gefallen an Waldi, was diesem auch ein Freigetränk einbrachte. Um 4 Uhr brach man dann auf Richtung Bett um sich vor der morigen Rückfahrt noch ein wenig Schlaf zu genehmigen. Waldi und ich bevorzugten dabei einen morgendlichen Spaziergang, der etwas länger als gewollt andauerte.

Da man die Altstadt auch mal im Hellen sehen wollte, ging es nach dem Auschecken noch ins Zentrum zur Sightseeing-Tour. Anschließend ging es dann auf die Heimreise, die ich nach 11 Stunden und 1100 km in Jülich um 1 Uhr beendete. Gute Nacht.

CJ

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